Venezuela: Blutige Aufstände in venezolanischen Gefängnissen
20. Juni 2011 | Kategorie(n): Noticias, Noticias VenezuelaDie Lage in den venezolanischen Gefängnissen scheint zu eskalieren. Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Banden in den beiden gefährlichsten Gefängnissen Venezuelas, El Rodeo I und II, wurden durch die Intervention der Nationalgarde am Freitag neu entfacht und dauerten über das Wochenende an. Die Regierung Chavez schickte als Reaktion auf die anhaltenden Konflikte zwischen den Insassen etwa 5.000 Soldaten zur Niederschlagung der Aufstände in die betreffenden Haftanstalten. Jedoch brachen darauf erbitterte Kämpfe zwischen den Insassen und der Armee aus. Es wurden dabei unzählige Waffen wie Gewehre, Handgranaten und Pistolen unter den Gefängnisinsassen sichergestellt. Hinein gekommen sind diese wohl über Kanäle einer korrumpierten Beamtenschaft in Kreisen der Nationalgarde sowie des Ministeriums für Inneres und Justiz. Für ein halbautomatisches Gewehr werden beispielsweise umgerechnet 7.000 US-Dollar verlangt. Die dafür nötigen finanziellen Mittel werden beispielsweise durch eine Form von Zwangsabgabe unter den Gefängnisinsassen gewonnen. Als Grund für die ausufernde Gewalt und Auseinandersetzungen in den Gefängnissen Venezuelas wird – wie in anderen lateinamerikanischen Ländern auch – die ineffiziente Justiz genannt, die zu einer erhöhten Straflosigkeit führe. Ein weiterer wesentlicher Grund ist – wie bereits letztes Jahr in Chile wahrzunehmen war – die maßlose Überlastung der Gefängniskapazitäten. Die 34 Haftanstalten Venezuelas sind für 14.000 Delinquenten konzipiert. Zurzeit sind jedoch etwa 44.000 Menschen in ihnen untergebracht.(Bildquelle: Agencia Brasil)
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