Brasilien: Politikwechsel gegenüber Iran
10. März 2011 | Kategorie(n): Noticias, Noticias BrasilienVergangenen Montag traf sich Maria Nazareth, Leiterin der ständigen Vertretung Brasiliens bei den Vereinten Nationen (UNO), mit der iranischen Menschenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi. Experten deuten das Gespräch als Zeichen einer Neuorientierung der brasilianischen Außenpolitik gegenüber Iran und Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad. Die Haltung des ehemaligen Präsidenten Lula da Silva zum iranischen Atomprogramm und der Regierung Ahmadinedschads hatte in den letzten Jahren weltweit für Kopfschütteln gesorgt. Während eines Staatsbesuchs in Brasilien im November 2009 gratulierte Lula dem iranischen Präsidenten zu seinem einwandfreien Wahlsieg und bezeichnete die aufbegehrende Opposition als schlechte Verlierer. Der freundschaftliche Umgang Lulas mit Ahmadinedschad war Anlass für lautstarke Kritik im In- und Ausland. Präsidentin Dilma Rousseff, die mit der Unterstützung des populären Vorgängers im Oktober 2010 ins Amt gewählt worden war, distanzierte sich bereits im Dezember in einem Interview mit The Washington Post von Lulas Außenpolitik vis-à-vis Iran und kündigte an, Menschenrechtsfragen und besonders Steinigungen verstärkt zu thematisieren. Während des Gesprächs, das im Rahmen einer Tagung des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen in Genf stattfand, lobten Ebadi und die geladenen Menschenrechtsorganisationen die Zusammenarbeit mit Nazareth und begrüßten die Position der neuen Regierung. (Bildquelle: acmoraes)
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